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NIKOLAUSKIRCHE

►   BEICHTSTÜHLE

         

      Evangelische Beichtstühle in der alten Buchenberger Kirche

In der alten Buchenberger Kirche stehen im Chor, rund um den Altar, 12 aneinander gereihte hölzerne Sitze. Auf den hochgezogenen Rückenlehnen von sechs dieser Stühle sind Schilder angebracht, die die Plätze bestimmten Personen zuweisen. So haben der Bürgermeister, zwei Gemeinderäte, der Waisenrichter, Mathias Haas, sowie Andreas Rapp hier feste Sitze. Sechs weitere Sitze ohne Bezeichnung fügen sich diesen Sitzen an.

Getrennt von der geschlossenen Sitzreihe steht an der nördlichen Seite des Chores ein bunt bemalter baugleicher Doppelsitz. Über den jeweiligen Plätzen dieses Doppelsitzes stehen die Namen Bartle Burgbacher und Jacob Rosenfelder, sowie die Jahreszahl 1754. Bartle Burgbacher (1689 - 1768) war resignierter Stabsvogt in Martinsweiler auf der Waldau.

Jacob Rosenfelder (1706 - 1767 ) war Hofbauer und Richter (1749-1753), Armenkastenpfleger und Stabsvogt (1755-1758; bzw. bis 1762). Beide Stifter waren somit angesehene Buchenberger Bürger.

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In der Sakristei, neben dem Chor, stehen zwei bemalte Einzelsitze. An der Lehne des Einen steht der Name Jacob Rapp und die Jahreszahl 1787. Der andere einfachere Stuhl besitzt weder Name noch Jahreszahl.

Jacob Rapp (1759 - 1804) war Schreiner.  Es ist davon auszugehen, dass er den Stuhl selbst baute und bemalte.

Alle Sitze sind sicherlich Zeugnisse Buchenberger Handwerkarbeit.

Sie geben Zeugnis von der Verbundenheit der Stifter mit ihrer Kirchengemeinde.

 

Die Tradition der so genannten Ohrenbeichte in Beichtstühlen, geht auf die Beichtlehre von Dr. Martin Luther zurück. Er stand in der Tradition der katholischen Beichte und pflegte zeitlebens zu beichten. Insofern ist die private Beichte oder Einzelbeichte im Gegensatz zu heute, meist üblichen allgemeinen Beichte überlange Zeit, bis ins 18. Jahrhundert die in evangelischen Kirchen übliche Form der Beichte gewesen.

                                                        Im Heimatboten 2014  -  Der gesamte Bericht von Bruno Mößner

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